Aktien fürs Alter

Mit Aktien gezielt fürs Alter vorsorgen Niedrige Zinsen? Nein, danke!

Auch bei niedrigen Zinsen können Anleger privat Vermögen aufbauen. Attraktive Finanzinstrumente, wie Aktien und Exchange Traded Funds (ETFs) oder auch Fonds sind bedenkenswerte Alternativen zum Tagesgeldkonto und bieten die Möglichkeit, von den Erfolgen wachstumsstarker Unternehmen zu profitieren.

Das Bewusstsein für Aktien und andere Anlageformate muss gefördert werden

"Die kapitalgedeckte Altersvorsorge ist in jedem EU-Staat anders organisiert. Wir wollen einen europäischen Qualitätsstandard für Altersvorsorgeprodukte schaffen."

Valdis Dombrovskis
Vizepräsident der Europäischen Kommission

Die EU-Haushalte investieren trotz hoher Sparquote nur wenig in Aktien, auch in Deutschland liegen Milliarden von Euro auf Tagesgeldkonten. Obwohl die Zentralbanken in letzter Zeit die Leitzinsen wieder angehoben haben, gibt es dort derzeit noch wenig bis keine Zinserträge.

2022 haben in Deutschland nur knapp 12,9 Mio. Menschen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert. Das ist etwa jeder Fünfte in der Gesamtbevölkerung älter als 14 Jahre. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der Anleger im Jahr 2022 um 826.000 gestiegen. Zuletzt wurde die Zahl der deutschen Anleger im Jahr 2001 in etwa auf dem gleichen Niveau ermittelt (Quelle: Deutsches Aktieninstitut).

Aktien sind langfristig rentable Anlagen

Aktien sind Wertpapiere, die Anteilsrechte an einem Unternehmen verbriefen, d. h. die Eigentümer einer Aktie, die sog. Aktionäre, sind am Grundkapital des Unternehmens beteiligt, prozentual oder in Höhe eines auf der Aktie ausgewiesenen Nennwertes. Aktien werden an Wertpapierbörsen gehandelt.

Dort wird auch regelmäßig durch Angebot und Nachfrage der Wert einer Aktie ermittelt.

Grundsätzlich gibt es bei Aktien Chancen und Risiken zugleich, da ihre Kurse steigen oder fallen können. Ihr Preis (oder Kurs) richtet sich nach den Erwartungen in Bezug auf die Gewinne eines Unternehmens. Aufgrund der unterschiedlichen Erwartungen der Anleger zur künftigen Entwicklung von Unternehmen steigen und sinken Angebot und Nachfrage einer Aktie und damit auch die Aktienkurse.

Obwohl Aktienkurse daher kurzfristig starken Schwankungen unterliegen können, haben sie sich langfristig als rentable Anlage bewährt. Mit europäischen Aktien konnten Investoren, trotz der Finanzkrise, in den Jahren 2005 bis 2015 durchschnittlich 4,8 Prozent Rendite jährlich erzielen.

Wer in Aktien des Deutschen Aktienindex DAX gespart hat, partizipierte an der Kursentwicklung und den Dividenden der großen deutschen Börsenwerte. So konnte man beispielsweise bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten bei 15,2 Prozent.

Mit ETFs können Sie Ihr Anlagerisiko minimieren

ETFs waren in den vergangenen Jahren weltweit so erfolgreich wie kaum ein anderes innovatives Finanzinstrument – sowohl bei den Profis als auch bei den Privatinvestoren. Mit ETFs kann man gleichzeitig in hunderte Aktien weltweit, in unterschiedliche Branchen oder Währungsräume investieren. Dabei verhalten sich ETFs genau wie die entsprechenden Aktienmärkte, auf die diese ETFs aufgelegt wurden. Durch die Aufteilung (oder: Streuung) des Vermögens auf unterschiedliche Anlageobjekte ermöglichen ETFs somit eine Diversifizierung des Wertpapierportfolios.


ETFs (Exchange Traded Funds)

sind Fondsanteile, die Anleger über die Börse wie Aktien kaufen oder verkaufen können.
ETFs müssen zwei Kriterien erfüllen:

1. Transparentes Portfolio: Die Zusammensetzung des Portfolios von ETFs wird täglich veröffentlicht. Damit erhalten Anleger fortlaufend einen Überblick über die Gewichtung der einzelnen Aktien im Portfolio auf Basis der Schlusskurse vom Vortag.

2. Creation/Redemption: ETFs besitzen einen sog. Creation and Redemption-Mechanismus, der es professionellen Marktteilnehmern erlaubt, jederzeit Aktienkörbe mit der gleichen Zusammensetzung gegen ETFs (und umgekehrt) mit der Fondsgesellschaft zu tauschen.

 

Dadurch sinkt das Risiko eines Verlusts, das ein Anleger eingehen würde, wenn er sein gesamtes Geld in nur eine Aktie investieren würde. Schwankungen der Einzelwerte lassen sich ausgleichen: Steigt die Anzahl der Wertpapiere im Wertpapierportfolio, sinkt das Risiko des gesamten Portfolios.


Diversifikation

Risikostreuung und -minderung durch die Anlage von Geld in eine Vielzahl verschiedener Wertpapiere.

Bei einem diversifizierten Wertpapierportfolio ist das Gesamtrisiko geringer als der gewichtete Durchschnitt der Risiken aller Einzelpositionen. Wertpapierfonds basieren auf dem Prinzip der Diversifikation.

 

STOXX Europe 600

Unter den Europa-Indizes bietet der STOXX® Europe 600 Index die breiteste Streuung. Er umfasst die 600 nach Börsenwert größten Unternehmen aus 17 europäischen Ländern, darunter Großbritannien, die Schweiz und Schweden. ETFs auf diesen Index erzielten zwischen 2017 und 2022 im Durchschnitt 5,9 Prozent Rendite pro Jahr.

 

Investitionen in ETFs lohnen sich bereits ab einem monatlichen Betrag von 50,00 €. Vorsorge wird zunehmend wichtiger. Die Deutschen investieren aber nach wie vor zu wenig in Aktien oder ETFs. Das liegt in erster Linie am fehlenden Wissen über diese Anlageformate.

Zugang zur Börsenwelt – ökonomische Bildung muss zur Allgemeinbildung werden

Für die Gruppe Deutsche Börse hat wirtschaftliches Wissen Auswirkungen auf Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Deshalb unterstützt sie das Thema ökonomische Bildung und die Förderung der Aktienkultur mit zahlreichen Initiativen:

  • Rund 50.000 Besucher, darunter viele Schüler, erleben jedes Jahr live und kostenfrei das Börsengeschehen im Handelssaal der Börse.
  • Aus dem Frankfurter Handelssaal – übrigens der einzige seiner Art in Europa – berichten die diversen TV-Stationen rund 100mal täglich in die ganze Welt.
  • Börse Frankfurt bietet Wissen rund um den Finanzmarkt und zu vielen Börsenprodukten. Informationsangebote wie Fact Sheets, Videos und Webinare zu Kapitalmarktthemen gibt es auf den Websites der Deutschen Börse.

Die Gruppe Deutsche Börse 

Die Gruppe Deutsche Börse mit Hauptsitz in Frankfurt am Main ist eine der größten Börsenorganisationen der Welt. Sie betreibt integre, transparente sowie sichere Märkte für Investoren, die Kapital anlegen, und für Unternehmen, die Kapital aufnehmen wollen. An diesen Märkten kaufen und verkaufen institutionelle Händler Aktien, Derivate und andere Finanzinstrumente nach klaren Regeln und unter strenger Aufsicht.

Heute ist die Gruppe Deutsche Börse mehr als nur ein Handelsplatz oder eine Börse – sie ist ein Finanzmarktinfrastrukturanbieter. Ihre Geschäftsbereiche decken die gesamte Prozesskette für Finanzmarkttransaktionen ab. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Indizes, Daten und Analyselösungen sowie Zulassung, Handel und Clearing. Zudem umfasst sie Dienstleistungen für Fonds, die Abwicklung und Verwahrung von Finanzinstrumenten sowie die Verwaltung von Sicherheiten und Liquidität. Als Technologieunternehmen entwickelt die Gruppe modernste IT-Lösungen und bietet IT-Systeme weltweit an.