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Strategien zur nachhaltigen Finanzierung der Zukunft Deutschlands (September 2021)

Deutsche Börse Whitepaper empfiehlt Aktionsplan zur Stärkung des Kapitalmarkts

Wie leistungsfähig ist der deutsche Kapitalmarkt? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das WhitepaperStrategien zur nachhaltigen Finanzierung der Zukunft Deutschlands, das die Deutsche Börse heute veröffentlicht hat. Die Ergebnisse unterstreichen, dass es dringend eines nationalen Aktionsplans bedarf, um den deutschen wie auch den europäischen Kapitalmarkt zu stärken. Konkrete Empfehlungen für die Eckpunkte eines solchen Aktionsplans liefert das Whitepaper gleich mit.

Deutschland steht vor enormen Herausforderungen: Digitalisierung, Klimaneutralität, ein generationengerechtes Rentensystem. Diese Themen werden für die neue Regierung im Mittelpunkt stehen müssen. Die notwendigen Mittel zur Bewältigung dieser Aufgaben sind immens. Gleichzeitig sind die öffentlichen Haushalte durch die Coronakrise stark belastet. Private Investitionen und die private Vermögensbildung werden künftig entscheidende Erfolgsfaktoren sein. Daher kommt dem Kapitalmarkt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft zu.

Dr. Thomas Book, Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG, sagt: „Heute ist der deutsche Kapitalmarkt nicht bestmöglich aufgestellt. Deshalb brauchen wir dringend eine ganzheitliche nationale Kapitalmarktstrategie, die von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getragen wird. Mit unserer Studie möchten wir dazu einen Anstoß geben. Wir müssen das Potenzial nutzen, um unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft nachhaltig und erfolgreich in die Zukunft zu führen.“

Das Whitepaper wurde mitverfasst von dem Ökonomen Prof. Dr. Wolfgang Bessler von der Universität Hamburg. Die konkreten Empfehlungen des Whitepapers zielen auf drei Bereiche ab:

1. Erleichterung der eigenkapitalbasierten Unternehmens- und Innovationsfinanzierung durch:

  • eine kapitalmarktorientierte Reform des Unternehmensrechts und insbesondere mehr Flexibilität für Start-up-Unternehmen
  • bessere steuerliche Bedingungen für die Eigenkapitalfinanzierung, insbesondere für innovative Start-up-Unternehmen

2. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts durch:

  • flexiblere gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen für Börsengänge, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen
  • Einführung von Aktien mit Mehrfachstimmrechten (Dual-Class Shares) nach internationalem Standard
  • Stärkung der transparenten Preisfindung und Reduzierung der Fragmentierung im Aktienhandel (Sekundärmarkt)
  • Vereinheitlichung europäischer Rahmenbedingungen und Umsetzung der Vorschläge zur Kapitalmarktunion

3. Bessere Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg – insbesondere für Privatinvestoren – durch:

  • Beseitigung von Steuernachteilen für den direkten und indirekten Aktienbesitz
  • Stärkung des privaten Vermögensaufbaus und der privaten Altersvorsorge mit Aktien
  • Erhöhung der Aktienquote bei institutionellen Investoren durch gezielte Fördermaßnahmen
  • Stärkung der ökonomischen Bildung und politische Unterstützung einer Kultur der langfristigen Aktienanlage in Deutschland

Weitere Informationen finden Sie in den weiterführenden Informationen am Seitenende.

Grundprinzipien für eine europäische Kapitalmarktunion – Stärkung der Kapitalmärkte zur Förderung von Wachstum (Februar 2015)

Die vom Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker angeregte Kapitalmarktunion ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Integration der europäischen Finanzmärkte.

Die Verlagerung des politischen Schwerpunkts von der Krisenbewältigung hin zu Wachstumsförderung und dem Abbau von Arbeitslosigkeit wird hierbei erkennbar. Das übergeordnete Ziel ist es, auf der Basis von stabilen und liquiden Kapitalmärkten Wachstum und Arbeitsplätze in Europa zu schaffen.

Das Konzept einer Kapitalmarktunion gibt den Rahmen für die Erreichung dieses Ziels vor. Es baut auf der Verbindung von Wirtschaftswachstum und Kapitalmärkten auf, d.h. es zielt auf die Stärkung der Kapitalmärkte, um Wachstum zu fördern. Bankfinanzierung ist als Konsequenz regulatorischer Anforderungen an Kapital und Liquidität rückläufig. Um diese Finanzierungslücke zu schließen, ist es notwendig, alternative, nicht-bankbasierte Finanzierungsquellen weiterzuentwickeln. Durch eine Kapitalmarktunion soll eine effizientere Kapitalallokation in der EU erzielt und damit ein breiteres und effizienteres Finanzsystem geschaffen werden.

Als regulierter Anbieter von Marktinfrastruktur für die globalen Kapitalmärkte ist die Gruppe Deutsche Börse ein wichtiger Marktakteur im Hinblick auf die Ausgestaltung der Kapitalmarktunion. Anbieter von Marktinfrastruktur sind gut positioniert, um zum öffentlichen Konsultationsprozess über die Merkmale, die die Kapitalmarktunion aufweisen sollte, beizutragen.

Die Gruppe Deutsche Börse hat sechs Grundsätze erarbeitet, die wir als Voraussetzung für eine funktionierende Kapitalmarktunion erachten. Das vorliegende Papier beschreibt diese Grundsätze und ihre Kernelemente:

  1. Wiederherstellung des Vertrauens in die Finanzmärkte
  2. Verbesserung der nicht-bankbasierten Finanzierung
  3. Förderung von Finanzstabilität
  4. Erhöhte Transparenz
  5. Harmonisierung von Regulierungsstandards/Beseitigung von Barrieren
  6. Gestaltung der unterstützenden regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen

Die Kapitalmarktunion ist eine Vision, deren Verwirklichung von politischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern aus Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam vorangetrieben werden sollte, um eine weitere Integration und Vertiefung der Finanzmärkte in den 28 EU-Mitgliedsstaaten zu erreichen.

How central counterparties strengthen the safety and integrity of financial markets (Juli 2014)

Dieses White Paper ist das dritte in unserer Reihe zum globalen Derivatemarkt: „The Global Derivatives Market – An Introduction“ wurde 2008 veröffentlicht, 2009 folgte „The Global Derivatives Market – A Blueprint for Market Safety and Integrity”, das die Normen für Derivatemarktstrukturen umreißt. Gemeinsam schaffen beide Veröffentlichungen eine solide Grundlage für das Verständnis von Derivatemärkten, den Begleitrisiken und den potenziell risikominimierenden Maßnahmen.

Seit 2009 wird fortschreitend ein neues regulatorisches Regime geschaffen, dessen übergreifendes Ziel eine erhöhte Stabilität der Finanzmärkte und insbesondere reduzierte Systemrisiken sind. Das Implementieren dieser Regulierungen – v. a. der Clearingpflicht für außerbörslich (over-the-counter, OTC) gehandelte Derivate – erhöht die Wichtigkeit von zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs). Daher ist es an der Zeit für eine faktenbasierte Diskussion zur Rolle von CCPs bei der Erhöhung der Sicherheit und Integrität von Finanzmärkten sowie ihrem Beitrag zur Systemrisikominimierung.

Aufbauend auf den beiden vorherigen White Papers beschäftigt sich dieses mit dem Risikomanagement von zentral abgewickelten Märkten und CCPs. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf OTC-Derivatemärkten und dem Umfeld der European Market Infrastructure Regulation (EMIR, europäische Verordnung zur Regulierung von OTC-Derivaten, CCPs und Transaktionsregistern).

Das White Paper kommt zu dem Ergebnis, dass CCPs die Systemrisiken in Finanzmärkten reduzieren. Außerdem wird beleuchtet, wie CCPs es dem Markt ermöglichen, sich zu erholen oder „herunterzufahren“, ohne dabei insgesamt zum Erliegen zu kommen, wenn unvorhersehbare Markterschütterungen die bestehenden Sicherheitsmechanismen überwinden.

The benchmark industry – An introduction and outlook (Januar 2014)

Die Indexindustrie spielt eine wichtige Rolle in der modernen Wirtschaft. Kürzlich lösten jedoch Diskussionen über die Manipulierbarkeit bestimmter Indizes, wie die des London Interbank Offered Rate (Libor), globale Besorgnis über die Standards in der Praxis sowie die Gewährleistung der Integrität von Indizes aus.

Bei einer solchen Diskussion ist es wichtig, zwischen objektiven – wie zum Beispiel DAX-30 oder CAC-40 – und subjektiven Indizes, wie dem Libor, zu unterscheiden. Es sind die subjektiven Indizes, die sich leicht manipulieren lassen und möglicherweise regulatorische Aufsicht benötigen.

Vor diesem Hintergrund zielt dieses White Paper darauf ab, eine fundierte Diskussion über die Indexbranche und potentielle zukünftige regulatorische Richtlinien zu erleichtern. Es bietet eine Übersicht über die Branchen, indem erklärt wird, wie Indexanbieter arbeiten, worin die Aufgabe von Indizes besteht und welchen Nutzen sie für Investoren und die Wirtschaft allgemein haben. Mehrere Regulierungsbehörden haben auf die aktuellen Manipulationen von einigen subjektiven Indizes reagiert. Hierbei sind die „Principles for financial benchmarks“ der IOSCO von besonderer Bedeutung; sie werden künftig als internationaler Standard für die Indexindustrie dienen.

Dieses White Paper nennt vier Schlüsselelemente, die unumgänglich für eine gut funktionierende Indexindustrie sind:

  • Sicherstellung einer zuverlässigen und nachvollziehbaren Indexbereitstellung
  • Ausschluss von Interessenskonflikten, da diese einen Anreiz zur Manipulation von Indizes bieten können
  • Unterstützung von Innovationen, um auf veränderte Bedürfnisse von Investoren einzugehen und um Kapitalflüsse zu Wachstumsmärkten hinzulenken
  • Voraussetzung von weltweit einheitlichen Wettbewerbsbedingungen, um fairen internationalen Handel zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle Investoren Zugriff auf sämtliche Indizes haben

The Global Derivatives Market – A Blueprint for Market Safety and Integrity (September 2009)

Als Konsequenz der internationalen Finanzkrise steht die Frage der Sicherstellung der Finanzmarktstabilität im Zentrum der politischen und regulatorischen Debatte. Das White Paper hat das Ziel, einen Beitrag zu dieser Debatte zu leisten, und entwirft eine Marktstruktur, die systemische Risiken effektiv verringert. Das Papier knüpft an das erste White Paper der Deutschen Börse zu Derivaten an, das im Mai 2008 veröffentlicht wurde und die Grundlagen des globalen Terminmarktes beschreibt.

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise erörtert das White Paper sowohl die Widerstandsfähigkeit des Terminmarktes als auch dessen strukturelle Mängel. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Vorteilen eines effektiven Risikomanagements und verbesserter Transparenz insbesondere für außerbörslich (Over-the-Counter/OTC) gehandelte Kontrakte, um das ordnungsgemäße Funktionieren des Gesamtmarktes zu gewährleisten. Der Entwurf schlägt folgende Hauptelemente vor, um die derzeitige Marktstruktur zu stärken:

  • größtmögliche Nutzung von organisierten Märkten beim Handel von Derivaten,
  • größtmögliche Nutzung von zentralen Kontrahenten (CCPs), wenn der Handel an organisierten Märkten nicht realisierbar ist,
  • bilaterale Besicherung von offenen Risikopositionen, vorzugsweise durch neutrale Dritte, wenn der organisierte Handel oder die Nutzung eines zentralen Kontrahenten nicht geeignet ist, und
  • obligatorische Registrierung von offenen Risikopositionen sowie Einführung von Reporting-Standards für alle Terminmarktkontrakte.

The Global Derivatives Market – An Introduction (Mai 2008)

Die Marktturbulenzen im Herbst 2007 haben erneut die Bedeutung einer soliden und gut funktionierenden Organisation der Finanzmärkte deutlich gemacht. Markttransparenz und effektives Risikomanagement sind dabei die Hauptaspekte, die auch in der aktuellen öffentlichen Debatte über eine Verbesserung der Integrität und Effizienz der Märkte diskutiert werden. Vor diesem Hintergrund haben die Deutsche Börse und Eurex ein White Paper „The Global Derivatives Market – An Introduction“ veröffentlicht. Die Studie soll einen objektiven und faktenbasierten Beitrag zur Diskussion leisten. Hauptthemen des White Papers sind neben den Grundlagen und Merkmalen des globalen Terminmarktes auch die Voraussetzungen für sein reibungsloses Funktionieren.

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie zählen: Der Terminmarkt ist im vergangenen Jahrzehnt mit etwa 24 Prozent pro Jahr gewachsen und weist derzeit einen ausstehenden Nennwert (notional value) von 457 Billionen Euro auf. Mit einem Gesamtmarktanteil von 44 Prozent nimmt Europa im globalen Vergleich eine Führungsrolle ein. Der Markt lässt sich in zwei Segmente untergliedern: 84 Prozent des ausstehenden Volumens entfallen auf den außerbörslichen Handel (OTC), 16 Prozent auf den börslichen Handel. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass keine strukturellen Veränderungen der Rahmenbedingungen der internationalen Terminmärkte notwendig sind. Im Gegensatz zu anderen Finanzmarktsegmenten, wie strukturierten Credit-Linked-Securities, hat sich der organisierte Terminmarkt während der jüngsten Marktturbulenzen als widerstandsfähig und stabil erwiesen. Die zentrale ökonomische Funktion einer effizienten Risikoallokation wird wirksam erfüllt. Besonders der börsliche Terminmarkt trägt durch das Clearing über zentrale Kontrahenten und somit ein effektives Risikomanagement zur Stärkung der Finanzmarktintegrität bei.

The European Post-Trade Market – An Introduction (Februar 2005)

Das White Paper gibt einen auf Fakten basierenden Überblick, der sich mit dem Post-Trade-Markt und seinen Teilnehmern befasst. Ziel des Papiers ist es, einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen regulatorischen Diskussion zu liefern. Die Kommunikation der Europäischen Kommission zu Clearing und Settlement im April 2004 hat die Debatte über die Frage angetrieben, wie die Serviceleistungen in der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung noch sicherer und effizienter gestaltet werden können. Die politische Diskussion über die europäische Post-Trade-Industrie macht jedoch deutlich, dass gerade die Transparenz der Mechanismen dieser Industrie von essenzieller Bedeutung ist. Ein fundiertes Verständnis über den Status Quo der Post-Trade-Märkte sollte die Basis für zukünftige Schritte in Richtung eines integrierten europäischen Finanzmarktes sein.