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Kapitalmarktunion

Kapitalmarktunion

Die vom Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker angeregte Kapitalmarktunion ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Integration der europäischen Finanzmärkte.

Die Verlagerung des politischen Schwerpunkts von der Krisenbewältigung hin zu Wachstumsförderung und dem Abbau von Arbeitslosigkeit wird hierbei erkennbar. Das übergeordnete Ziel ist es, auf der Basis von stabilen und liquiden Kapitalmärkten Wachstum und Arbeitsplätze in Europa zu schaffen.

Das Konzept einer Kapitalmarktunion gibt den Rahmen für die Erreichung dieses Ziels vor. Es baut auf der Verbindung von Wirtschaftswachstum und Kapitalmärkten auf, d.h. es zielt auf die Stärkung der Kapitalmärkte, um Wachstum zu fördern. Bankfinanzierung ist als Konsequenz regulatorischer Anforderungen an Kapital und Liquidität rückläufig. Um diese Finanzierungslücke zu schließen, ist es notwendig, alternative, nicht-bankbasierte Finanzierungsquellen weiterzuentwickeln. Durch eine Kapitalmarktunion soll eine effizientere Kapitalallokation in der EU erzielt und damit ein breiteres und effizienteres Finanzsystem geschaffen werden.

Als regulierter Anbieter von Marktinfrastruktur für die globalen Kapitalmärkte ist die Gruppe Deutsche Börse ein wichtiger Marktakteur im Hinblick auf die Ausgestaltung der Kapitalmarktunion. Anbieter von Marktinfrastruktur sind gut positioniert, um zum öffentlichen Konsultationsprozess über die Merkmale, die die Kapitalmarktunion aufweisen sollte, beizutragen.

Die Gruppe Deutsche Börse hat sechs Grundsätze erarbeitet, die wir als Voraussetzung für eine funktionierende Kapitalmarktunion erachten. Das vorliegende Papier beschreibt diese Grundsätze und ihre Kernelemente:

  1. Wiederherstellung des Vertrauens in die Finanzmärkte
  2. Verbesserung der nicht-bankbasierten Finanzierung
  3. Förderung von Finanzstabilität
  4. Erhöhte Transparenz
  5. Harmonisierung von Regulierungsstandards/Beseitigung von Barrieren
  6. Gestaltung der unterstützenden regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen


Die Kapitalmarktunion ist eine Vision, deren Verwirklichung von politischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern aus Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam vorangetrieben werden sollte, um eine weitere Integration und Vertiefung der Finanzmärkte in den 28 EU-Mitgliedsstaaten zu erreichen.