Deutsche Börse AG mit deutlichem Gewinnwachstum in Q2/2016

Erschienen am: 27.07.2016

Anstieg der Nettoerlöse um 10 Prozent auf Konzernebene / Rückläufige Kosten vor Sonder- und Konsolidierungseffekten / Bereinigter Periodenüberschuss steigt um 21 Prozent auf rund 219 Mio. € / Gewinnprognose für 2016 bestätigt / Außerordentlicher Mittelzufluss von rund 1,0 Mrd. € durch Veräußerung der ISE

Die Deutsche Börse AG hat am Mittwoch ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2016 veröffentlicht. Die Nettoerlöse der Gruppe stiegen um 10 Prozent gegenüber denen des Vorjahresquartals auf 600,7 Mio. € (Q2/2015: 547,1 Mio. €). Maßgeblich dafür waren neben Konsolidierungseffekten die positiven Entwicklungen bei Indexderivaten und im Commodities-Geschäft im Segment Eurex, beim internationalen Geschäft im Segment Clearstream, sowie im Indexbereich im Segment Market Data + Services. Die bereinigten operativen Kosten lagen in der Berichtsperiode mit 275,8 Mio. € trotz Konsolidierungseffekten nur leicht über denen des Vorjahres (Q2/2015: 273,4 Mio. €). Der bereinigte Periodenüberschuss erhöhte sich damit um 21 Prozent auf 218,5 Mio. € (Q2/2015: 180,8 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie bereinigt um Sondereffekte stieg auf 1,17 € (Q2/2015: 0,98 €).

Während des Quartals wurde die International Securities Exchange Holdings an die Nasdaq, Inc. gegen eine Barzahlung in Höhe von 1,1 Mrd. US-Dollar veräußert. Damit wurde die Gewinn- und Verlustrechnung auf  Basis der fortlaufenden Geschäftstätigkeit aufgestellt, d.h. die Berichtsperiode und die Vorjahreswerte werden ohne den Beitrag der ISE gezeigt. Dies betrifft auch den Nachsteuer-Buchgewinn aus der Veräußerung in Höhe von rund 565 Mio. €.

Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentierte das Quartalsergebnis wie folgt: „Das Segment Eurex hat erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt und damit zum zweistelligen Nettoerlöswachstum der Gruppe beigetragen. Gezielte Kostendämpfungsmaßnahmen haben dazu geführt, dass die operativen Kosten vor Sonder- und Konsolidierungseffekten leicht rückläufig waren. Damit kam die Skalierbarkeit unseres Geschäftsmodells voll zum Tragen und der bereinigte Periodenüberschuss stieg mit 21 Prozent überproportional. Auf dieser Basis liegen wir im ersten Halbjahr voll im Rahmen unserer Prognose für das Gesamtjahr.“

Pottmeyer kommentierte weiter: „Die Veräußerung der ISE führte im zweiten Quartal zu einem Mittelzufluss von rund 1,0 Mrd. €. Hiervon wird ein Teil zur vollständigen Tilgung der ausstehenden Privatplatzierungen mit einem Gesamtvolumen von rund 290 Mio. US-Dollar verwendet. Über die Verwendung der übrigen Mittel wurde noch keine Entscheidung getroffen.“

Ergebnis Q2/2016
Die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse stiegen gegenüber denen des Vorjahresquartals um 10 Prozent auf 600,7 Mio. € (Q2/2015: 547,1 Mio. €). Maßgeblich hierfür war die gute Geschäftsentwicklung im Segment Eurex. So sind die Volumina in Indexderivaten an der Eurex und in Strom- und Gasprodukten an der European Energy Exchange deutlich gestiegen. Zudem hat sich das internationale Geschäft im Segment Clearstream und der Indexbereich im Segment Market Data + Services positiv entwickelt. Zudem haben Konsolidierungseffekte, wie die seit dem vierten Quartal 2015 zum Konzern gehörende Devisenplattform 360T®, zu einem Anstieg der Nettoerlöse geführt. Als Bestandteil der Nettoerlöse sind die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft deutlich auf 21,1 Mio. € gestiegen (Q2/2015: 14,1 Mio. €). Seit dem 1. Mai 2015 enthalten die Nettozinserträge neben Erträgen, die im Segment Clearstream entstehen, auch Zinserträge bzw. -aufwendungen aus dem Segment Eurex. Diese Erträge erzielt das Clearinghaus im Rahmen der Anlage von Barsicherheiten seiner Kunden.

Die operativen Kosten lagen in der Berichtsperiode mit 316,3 Mio. € über denen des Vorjahresquartals (Q2/2015: 285,2 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Sondereffekte zurückzuführen. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr auf 40,5 Mio. € (Q2/2015: 11,8 Mio. €), was maßgeblich auf höhere Kosten im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen, Restrukturierungskosten, sowie Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen ist. Bereinigt um diese Einmaleffekte stiegen die Kosten trotz Konsolidierungseffekten nur leicht auf 275,8 Mio. € (Q2/2015: 273,4 Mio. €). Das Beteiligungsergebnis belief sich im zweiten Quartal auf –5,4 Mio. € (Q2/2015: –4,1 Mio. €) und beinhaltet einen Wertminderungsaufwand auf eine Beteiligung. Bereinigt um diesen Sondereffekt lag das Beteiligungsergebnis bei 0,7 Mio. € (Q2/2015: –0,2 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Gruppe Deutsche Börse lag in der Berichtsperiode bei 279,0 Mio. € (Q2/2015: 257,8 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte erzielte die Gruppe ein EBIT von 325,6 Mio. €, was einem Anstieg von 19 Prozent gegenüber dem des Vorjahres entspricht (Q2/2015: 273,5 Mio. €).

Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich auf –17,8 Mio. € (Q2/2015: –13,9 Mio. €). Die bereinigte effektive Gruppensteuerquote für das zweite Quartal 2016 lag mit 27,0 Prozent im Rahmen der Erwartung (Q2/2015: 25,9 Prozent). Damit belief sich der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss auf 183,5 Mio. € (Q2/2015: 168,2 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte lag er bei 218,5 Mio. € (Q2/2015: 180,8 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 186,8 Mio. Aktien auf 0,98 € (Q2/2015: 0,91 €). Bereinigt um Sondereffekte lag das unverwässerte Ergebnis je Aktie bei 1,17 € (Q2/2015: 0,98 €).