Finanzbildung

Bildung fördert Chancengleichheit Besonders, wenn es um Finanzen geht

Können Sie erklären, was Inflation ist? Wissen Sie genau, was an der Börse passiert? Wie viel Zeit verwenden Sie für die Planung Ihrer Finanzen und Altersvorsorge? Finanzwissen ist den Deutschen wichtiger als Themen wie Gesundheit, Politik, Ernährung oder Sport. Dennoch ist es um die ökonomische Kompetenz in Deutschland schlecht bestellt. Dabei wird das Thema Altersvorsorge gerade angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger. Ökonomische Bildung ist die Grundlage für Anlageentscheidungen, die uns ein ganzes Leben lang begleiten. Daher sollten alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu finanzieller Allgemeinbildung haben. Nur so kann Chancengleichheit entstehen.

„Ich bin fast 18 und hab’ keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtanalyse schreiben. In vier Sprachen.“

Naina, 17 Jahre
Abiturientin

Quelle: Kantar EMNID und Union Investment (2017).

 

Dieser Tweet sorgte für heftige Diskussionen über die Finanzbildung von Schülern. Laut einer Umfrage, in der die Befragten angeben sollten, ob sie jemals Finanzbildung erfahren haben, verneinten dies in Deutschland über 50 Prozent; der euro­pä­ische Durchschnitt liegt nur knapp darunter. Der Großteil sieht die Verantwortung dafür bei der Familie und den Schulen, aber auch bei Politik und Behörden.

Ohne Finanzwissen keine wirtschaftliche Unabhängigkeit

Ökonomische Bildung stärkt das Urteilsvermögen der Verbraucher in vielen Fragen des Alltags. Eine gute Finanzbildung ist Teil der ökonomischen Bildung. Sie hilft beim Aufbau von Vermögen, beim Umgang mit Verschuldung, dem Verständnis von Versicherungen, sowie beim alltäglichen Umgang mit Geld und Wertpapieren. Ohne dieses Grundwissen kann es weder wirtschaftliche Mündigkeit noch ökonomische Verantwortung und Unabhängigkeit geben.

Das Vertrauen in die Finanzmärkte hat durch die Finanzkrise gelitten. Dazu kommt, dass der „Bildungsstand“ der Deutschen rund um das Thema Geld und Finanzen laut Lehrern, Politikern, Journalisten und Finanzberatern mangelhaft bis ungenügend ist. Gleichzeitig überschätzen viele Deutsche ihr Finanzwissen.

Das fehlende Wissen über Versicherungen, Altersvorsorge und Geldanlagen in Aktien oder Fonds löst Unsicherheit und sogar Angst aus – Angst vor vermeintlich riskanten Investitionen. Die Menschen investieren stattdessen in ihrer Meinung nach „sicheres“ Tagesgeld oder Kapitallebensversicherungen. Dabei lassen sie zu, dass niedrigerZinsen und Inflation ihr Vermögen nach und nach reduzieren.

Trotz einer hohen Sparquote investieren Privathaushalte inDeutschland im Vergleich zu anderen Ländern wenig in Aktien: z. B. investieren im Jahre 2021 rund 50% der Bevölkerung in Aktien. In Schweden ist die Anlage in Aktien für die Altersvorsorge obligatorisch, weshalb rund 52 Prozent der schwedischen Bevölkerung in Aktien investieren.

Nur  jeder 5. Deutsche  investiertin Aktien (Quelle: Deutsches Aktieninstitut).. So liegen in Deutschland Milliarden von Euro auf Tagesgeldkonten, auf denen das Vermögen aufgrund niedriger Rendite sogar kleiner wird. Es ist aber auch ein Trend zu erkennen, wonach die Zahl der Aktiensparer in Deutschland steigt – und zwar so stark wie nie zuvor.

Wir brauchen eine nationale Strategie für mehr Finanzbildung

In Deutschland bekommt Finanzbildung einen zunehmend höheren Stellenwert: Das Bundesland Baden-Württemberg hat bereits 2016 ein Pflichtschulfach „Wirtschaft“ eingeführt. Auch in Hessen steht das Thema auf der politischen Agenda. Mit einem eigenständigen Schulfach können Wirtschaftswissen und auch Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler nachhaltig in der schulischen Bildung verankert werden. Wissensgebiete wie Verbraucherbildung, finanzielle Allgemeinbildung, Unternehmertum und Berufsorientierung sollten daher ein fester Bestandteil der Schulbildung sein.

Finanzbildung bei der Gruppe Deutsche Börse

Die Gruppe Deutsche Börse hat für alle Lebens­phasen ein breites Bildungsangebot und versucht jede Gruppe ihrem Alter entsprechend zu erreichen. Es startet im Vorschulalter und soll Kinder und Jugend­liche über die Schulzeit hinweg in ihrer ökono­mischen Bildung unterstützen. Auch für Menschen im Beruf gibt es Angebote zur finanziellen Allgemein­bildung.

Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt und fördert die finanzielle Bildung in Deutschland, da dieses Wissen Auswirkungen auf Wachstum, Beschäftigungs­möglichkeiten und Wohlstand unseres Landes hat.

Die Börse Frankfurt vermittelt mit einem speziellem Angebot für Privatanleger Wissen rund um den Börsenhandel und die verschiedenen Wertpapiere.

Darüber hinaus bietet die Börse Frankfurt ein kostenfreies Online-Angebot, sowohl für Börsenneulinge als auch erfahrene Anleger. Unabhängig von Ort und Zeit besteht hier die Möglichkeit, Börsenwissen mit unterhaltsamen Erklärvideos, Videovorlesungen und Lernprogrammen aufzubauen.

Aus dem Frankfurter Handelssaal, der übrigens der einzige seiner Art in Europa ist, berichten diverse TV-Stationen rund 100 Mal täglich in die ganze Welt und machen v. a. in Deutschland das Thema Börse und Börsenhandel sichtbar.
Rund 50.000 Besucher – darunter auch viele Schüler*innen – nehmen Jahr für Jahr an kostenlosen Einführungs¬vorträgen teil und können dabei das Börsengeschehen live erleben.

Informationen im Internet: Auf den Websites der Börse Frankfurt und der Gruppe Deutsche Börse gibt es für Interessierte weitere Informationen, Videos und Webinare zu Kapitalmarkt-Themen.

Die Gruppe Deutsche Börse

Die Gruppe Deutsche Börse mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine der größten Börsenorganisationen der Welt. Sie betreibt integre, transparente und sichere Märkte für Investoren, die Kapital anlegen, und für Emittenten, die Kapital aufnehmen wollen. An diesen Märkten kaufen und verkaufen institutionelle Händler Aktien, Derivate und andere Finanzinstrumente nach klaren Regeln und unter strenger Aufsicht.

Heute ist die Gruppe Deutsche Börse mehr als nur ein Handelsplatz oder eine Börse – sie ist ein Finanzmarktinfrastrukturanbieter. Ihre Geschäftsbereiche decken die gesamte Prozesskette für Finanzmarkttransaktionen ab. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Indizes, Daten und Analyselösungen sowie Zulassung, Handel und Clearing. Zudem umfasst sie Dienstleistungen für Fonds, die Abwicklung und Verwahrung von Finanzinstrumenten sowie die Verwaltung von Sicherheiten und Liquidität. Als Technologieunternehmen entwickelt die Gruppe state-of-the-art IT-Lösungen und bietet IT-Systeme weltweit an. 

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