Du bist in Vietnam aufgewachsen. Was sind die Highlights und Herausforderungen, die du beim Umzug in ein neues Land erlebt hast? 

Der Umzug in ein neues Land war für mich sowohl aufregend als auch eine Herausforderung. Aufregend, weil ich es liebe, neue Ziele zu erkunden und die dortigen Kulturen kennen zu lernen, vor allem, als Prag das Ziel war. Das ist für mich bis heute die schönste und zauberhafteste Stadt, in der ich je gewesen bin. Aber natürlich gab es auch Herausforderungen. Für mich war es schwer zu akzeptieren, dass ich die meiste Zeit nicht mit meiner Familie verbringen kann. Außerdem bereitet mir die Sprachbarriere manchmal Schwierigkeiten, da ich noch nicht fließend Tschechisch spreche. Allerdings war ich mir dieser Herausforderungen vor dem Umzug bewusst. Das half mir bei den Vorbereitungen und ich bin bis heute immer noch glücklich mit meiner Entscheidung. 

Wie kam es dazu, dass du IT-Entwicklerin werden wolltest? 

Als ich in der High School war, dachte ich immer, dass ich Wirtschaftsprüferin werden und im Finanzbereich arbeiten will. Also habe ich einen Bachelor-Abschluss in Finanz- und Rechnungswesen gemacht. Ich merkte jedoch bald, dass dies nicht meine Leidenschaft war. In meinem ersten Job als Business Analyst gehörte es zu meinen Aufgaben, verschiedene Verkaufsberichte zu erstellen und ich fragte mich oft, ob ich den Prozess nicht automatisieren und schneller machen könnte. Zu diesem Zeitpunkt begann ich, mich online über Datenmodellierung und Business Intelligence zu informieren. Je mehr ich in die technische Welt eintauchte, desto mehr Spaß machte es mir. In jeder Position, die ich seitdem eingenommen habe, habe ich versucht, meine Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern. Als junge und unerfahrene Absolventin von damals, bin ich heute stolz auf meine Arbeit als Entwicklerin bei der Deutschen Börse, wo die IT-Teams stark und voller Talente sind. 

Neben deinem Vollzeitjob absolvierst du auch ein berufsbegleitendes Masterstudium. Wie unterstützt dich die Deutsche Börse bei der Vereinbarkeit von Studium und Beruf? 

Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Master in Informatik machen kann, ohne meinen Job aufgeben zu müssen. Meine Teamleiterin und Kolleg*innen sind sehr hilfsbereit und erlauben mir, an den Tagen, an denen ich am Unterricht teilnehmen muss, flexibel zu sein. Obwohl die meisten meiner Kurse am Abend stattfinden, muss ich meine Arbeitstage meist etwas früher beenden, um pünktlich zu sein. Die Deutsche Börse bietet auch viele Stellen für Vollzeitstudent*innen an, bei denen die Arbeit individuell geplant wird, damit sie nicht mit dem Studium kollidiert – ein Zeichen für die positive Unternehmenskultur gegenüber Studierenden.  

Die IT-Branche ist immer noch ein ziemlich männerdominiertes Feld. Welche Tipps hast du für Frauen, die sich ebenfalls für eine Tätigkeit in der IT interessieren? 

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es immer einen Weg gibt etwas zu erreichen, wenn man eine Leidenschaft dafür hat. Frauen, die sich für eine Tätigkeit im IT-Bereich interessieren, sollten also mit dem Lernen beginnen, sich weiterbilden und ihren Traum verfolgen. Es ist eine Tatsache, dass die IT-Branche immer noch sehr männerdominiert ist, aber ich habe mir darüber nie Sorgen gemacht. In all meinen Funktionen habe ich mit sehr talentierten, hilfsbereiten männlichen Kollegen zusammengearbeitet und ich hatte nie das Gefühl anders behandelt worden zu sein. Es gibt auch Online- und lokale Gruppen für Frauen in der IT-Branche, die meiner Meinung nach sehr hilfreich für diejenigen sein können, die völlig neu in diesem Bereich sind, da die IT-Branche ein sehr breites Feld ist. Eigene Nachforschungen und Gespräche mit erfahrenen Fachleuten können dabei helfen, sich auf die am besten geeignete Branche zu konzentrieren und den Einstieg erleichtern.