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Deutsche Börse Photography Foundation und Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) verleihen Preise für das wissenschaftliche Schreiben über Fotografie

Erschienen am:
16.01.2023
| Deutsche Börse Photography Foundation

Deutsche Börse Photography Foundation und Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) verleihen Preise für das wissenschaftliche Schreiben über Fotografie

- Dr. Charlotte Bruns erhält den Forschungspreis „Thinking Photography“
- Jackson Davidow wird mit dem Preis für innovative Publizistik „Writing Photography“ ausgezeichnet

Die Deutsche Börse Photography Foundation und die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) haben gemeinsam ihre beiden Preise für Forschung und Publizistik im Bereich der Fotografie vergeben. Die Auszeichnungen würdigen Beiträge, die den wissenschaftlichen Dialog zum Medium Fotografie bereichern und fördern. 

Forschungspreis „Thinking Photography“

Dr. Charlotte Bruns, Vertretungsprofessorin am Institut für Medienforschung, Technische Universität Chemnitz, erhält den DGPh-Forschungspreis „Thinking Photography“ für ihre Dissertation “Raumbilder und ihre Gebrauchsweisen. Zur Organisation des Sehens in der Stereofotografie“. Darin zeichnet Bruns eine umfangreiche Geschichte des Sehens als Sinneserfahrung anhand von stereografischer Fotografie von 1900 bis heute nach. „Thinking Photography“ ist mit 3.000 € dotiert und zeichnet Publikationen aus der Fototheorie und -geschichte aus, die das Themenfeld mit wichtigen geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Ansätze erweitern.

Die Jury begründet ihre Auswahl wie folgt: „Mit dieser groß angelegten Studie präsentiert Charlotte Bruns ein stilistisch und wissenschaftlich hervorragendes Werk. Sie widmet sich mit der Stereofotografie einem historischen Thema und abstrahiert die damit verbundenen Seh- und Raumerfahrungen, bis hin zum Einsatz von Virtual Reality-Brillen, und spannt damit den Bogen zur Gegenwart. Sie bleibt dabei stets konsistent, erschließt neue Quellen, eröffnet neue Perspektiven und leistet somit einen wichtigen Forschungsbeitrag.“

Preis für innovative Publizistik „Writing Photography“ 

Die Auszeichnung „Writing Photography“ geht an Jackson Davidow, Curatorial Fellow für Fotografie am Harvard Art Museum, Boston, USA, für seinen Aufsatz “Against Our Vanishing. Cruising the queer archives of a disappeared Boston”. Damit wird ein Beitrag ausgezeichnet, der sich anhand fotografischer Spuren mit der queeren Gemeinschaft in Boston und ihrer (Un-)Sichtbarkeit beschäftigt. Als Preis für innovative Publizistik würdigt “Writing Photography“ schriftliche Formate wie Aufsätze, Blogbeiträge oder Kolumnen, die Text und fotografisches Material auf kreative Weise verbinden. Der Preis ist mit 1.000 € dotiert. 

In ihrer Begründung schreibt die Jury: „Dass Fotografien immer ein Zeugnis ihrer Zeit sind, ist unbestreitbar. Doch inwieweit sind Bilder aus vergangenen Zeiten nicht nur Dokumentation, sondern auch ein Vehikel gegen das Vergessen? Dieser Frage widmet sich Davidow auf anschauliche und höchst feinfühlige Art und Weise, wenn er in Boston beispielsweise die frühen Motive Nan Goldins aufspürt. Sprachlich akzentuiert, richtet dieser besondere Essay den Fokus auf die queere Gemeinschaft und ihre fotografische Repräsentation und liefert einen wunderbar ergreifenden Ansatz, mit Fotografie umzugehen.“

Außerdem hat die Jury zwei lobende Erwähnungen ausgesprochen: Eine erhält Enis Demirer für seine Masterarbeit „Cruising Maryam Sahinyan’s photographic archive: Intertwining meanings of the archive between the personal and the public“ (Thinking Photography). Die andere erhält Maria Garth für ihren Essay „Soviet Avant-Gardes and Socialist Realism. Women Photographers Bridging the Divide, 1930s–1960s” (Writing Photography).

Die Jury

Die Gewinner*innen der beiden Preise werden alle zwei Jahre von einer internationalen Jury ausgewählt. Die diesjährigen Jurymitglieder sind: Dr. Carolin Görgen, Associate Professor, Sorbonne Université, Paris; Alexandra König, Deutsche Börse Photography Foundation; Renée Mussai, Kuratorin und Wissenschaftlerin, Autograph, London und Miriam Zlobinski, Mitglied des Vorstands Sektion Geschichte und Archive, Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh).

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in den kommenden Monaten statt, nähere Informationen dazu folgen.


Nähere Informationen zu den Preisen und den ausgezeichneten Arbeiten sowie eine Auswahl an Pressebildern finden Sie hier. Gern senden wir Ihnen auf Anfrage die Motive in druckfähiger Qualität.

Deutsche Börse Photography Foundation

Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie widmet. Sie verantwortet die Weiterentwicklung und Präsentation der Art Collection Deutsche Börse, die mittlerweile über 2.300 fotografische Arbeiten von rund 160 Künstler*innen aus 33 Nationen umfasst. Auf ihren Ausstellungsflächen in Eschborn bei Frankfurt am Main zeigt sie mehrere Ausstellungen pro Jahr, die öffentlich zugänglich sind. Die Unterstützung junger Künstler*innen ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise: mit Auszeichnungen, Stipendien oder durch die Beteiligung am Talent-Programm des Fotografiemuseum Amsterdam Foam. Gemeinsam mit der Photographers’ Gallery in London vergibt sie jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog über das Medium Fotografie.

Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh)

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) e.V. ist ein eingetragener Verein mit rund 1.100 Mitgliedern in ganz Deutschland und Sitz in Köln. Die DGPh setzt sich für die Belange der Fotografie und verwandter Bildmedien in kulturellen Kontexten ein. Ihre Aktivitäten sind auf die vielfältigen Anwendungsgebiete des Fotografischen in Kunst, Wissenschaft, Bildung, Publizistik, Wirtschaft und Politik ausgerichtet sowie auf deren Schnittstellen und Wechselwirkungen. Als zentrale Instanz für die Vermittlung wegweisender fotografischer Leistungen in der Öffentlichkeit vergibt sie unter anderem Auszeichnungen und Stipendien.