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Deutsche Börse führt digitale Nachhandelsplattform der nächsten Generation ein

Erschienen am:
06.10.2021
| Deutsche Börse

Deutsche Börse führt digitale Nachhandelsplattform der nächsten Generation ein

- Digitale Nachhandelsplattform D7 ermöglicht durchgehende Verarbeitung elektronischer Wertpapiere
- Über 80 Prozent der deutschen Wertpapiere bis Mitte 2022 in einem zentralen Register digitalisierbar; ebnet den Weg für taggleiche Emission und papierlose, vollautomatisierte Verarbeitung
- Partner bei der Markteinführung sind führende deutsche und internationale Finanzinstitute und Technologieunternehmen

Unter dem Namen „D7“ plant der internationale Marktinfrastrukturanbieter Deutsche Börse die Einführung einer regulatorisch konformen, vollständig digitalen Nachhandelsplattform. Diese steht im Einklang mit dem in Deutschland kürzlich eingeführten Gesetz für elektronische Wertpapiere.

Die neue Cloud-unterstützte und DLT-fähige Plattform wird es Marktteilnehmern ermöglichen, ihre Finanzprodukte zu digitalisieren und dabei den Zugang zu etablierten zentralen und dezentralen Infrastrukturen und Märkten bieten.
 
Die D7-Plattform ebnet damit den Weg für die taggleiche Emission von Wertpapieren sowie für papierlose, vollautomatisierte Verarbeitung (Straight Through Processing, STP) entlang der gesamte Wertschöpfungskette, von Emission und Verwahrung über Abwicklung und Zahlungsvorgänge bis hin zum Asset Servicing für elektronische Wertpapiere. Ab Mitte 2022 werden über 80 Prozent der deutschen Wertpapiere beim Zentralverwahrer mittels D7 elektronisch begebbar sein, was die Digitalisierung des deutschen und europäischen Finanzmarktes vorantreiben wird. D7 wird die etablierte „7 Market Technology“-Serie der Gruppe Deutsche Börse ergänzen.

Für diesen wichtigen Schritt in eine digitale Zukunft für die Wertpapiermärkte hat sich die Deutsche Börse mit verschiedenen führenden internationalen und deutschen Finanzinstituten zusammengetan, um eine marktfähige digitale Infrastruktur zu schaffen. Partner sind hier u. a. BNP Paribas, Citi, DekaBank, Deutsche Bank, dwpbank, DZ Bank, Goldman Sachs, Raiffeisen Bank International und Vontobel. Die D7-Plattform wird in Kooperation mit den langjährigen strategischen Technologiepartnern Digital Asset und Microsoft, sowie R3 und VMware entwickelt.
 
Stephan Leithner, im Vorstand der Deutschen Börse zuständig für Pre- & Post-Trading, dazu: „Mit D7 stellen wir den Marktteilnehmern eine digitale Nachhandelsplattform für Wertpapiere der nächsten Generation zur Verfügung, um das Potenzial des digitalen und dezentralen Finanzwesens zu erschließen. Es ist an der Zeit, nicht nur Einzelprozesse zu digitalisieren, sondern den gesamten Nachhandelsbereich für eine stärkere, nachhaltigere und digitale Zukunft der Wertpapiermärkte neu zu erfinden.“

Christoph Böhm, CIO/COO und Mitglied des Vorstands bei der Deutschen Börse, ergänzt: „D7 ist Ausdruck unserer strategischen Ambitionen und der klaren Ausrichtung auf die Förderung von Innovation und neuen Technologien. Wir entwickeln die nächste Generation zukunftssicherer Finanzmarktinfrastruktur für das digitale Zeitalter, mit modernster Technologie und innovativen Dienstleistungen, und schaffen damit die Voraussetzungen für die Digitalisierung der Märkte in unserer Branche.“

Zeitplan für die D7-Umsetzung 

Die komplette Funktionalität der D7-Plattform wird in mehreren Phasen über die kommenden Jahre eingeführt.

- November 2021: Elektronisches Zentralregister
Ein neues Zentralregister bildet die Grundlage für die Emission und Verwahrung dematerialisierter Wertpapiere, die mit dem 2021 in Kraft getretenen Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) in Deutschland nun erstmalig möglich wurde. Das Zentralregister wird über Clearstream Banking AG, Frankfurt, mit bestehender europäischer Nachhandelsinfrastruktur (z. B. T2S) verbunden sein.
- Mitte 2022: Digitale Emission
D7 unterstützt taggleiche digitale Emission und papierlose, vollautomatisierte Verarbeitung von emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen. Damit können Reibungsverluste, Abstimmungsbedarf, Verwaltungsaufwand und Kosten erheblich reduziert werden. 80 Prozent der deutschen ISINs werden dafür berechtigt sein. 
- 2022-2024: Verteiltes Netzwerk und DLT-Kapazitäten 
Als offene Plattform unterstützt D7 dezentralisierte Abwicklungs- und Verwahrsysteme basierend auf Delivery versus Payment (Lieferung gegen Zahlung). Dies beinhaltet auch die Anbindung an spezialisierte DLT-basierte Angebote wie HQLAx für Sicherheitenmanagement und Wertpapierleihe und FundsDLT für die Fondsverwaltung und -distribution.

Über die Deutsche Börse

Als internationale Börsenorganisation und innovativer Marktinfrastrukturanbieter sorgt die Gruppe Deutsche Börse für transparente, verlässliche und stabile Märkte. Mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Technologien schafft sie Sicherheit und Effizienz für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Ihre Geschäftsfelder reichen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Börsenhandel. Dazu zählen die Zulassung, der Handel, das Clearing und die Verwahrung von Finanzinstrumenten, die Bereitstellung von Marktdaten sowie das Management von Sicherheiten und Liquidität. Als Technologieunternehmen entwickelt die Gruppe darüber hinaus moderne IT-Lösungen und bietet weltweit IT-Services an.

Das Unternehmen hat seine Zentrale am Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main und ist mit mehr als 9.000 Mitarbeitern weltweit präsent, unter anderem in Luxemburg, Prag, London, New York und Chicago, Hongkong, Singapur, Peking, Tokio und Sydney.